Aluguss mit Gipsform (AUF EIGENE GEFAHR) Letzte Aktualisierung: 16.03.2006



DIE FORM
Ich stelle zunächst eine Form (positiv) für die spätere negative Form her. Dazu verwende ich eine Selbstbau-CNC-Fräse. Die Fräsdaten sind am PC per Hand erstellt (kein CAD-Programm). Als Material für diese positive Form dient Polystyrolschaum.


Bei dieser Methode habe ich gleich die entsprechende Wanne in der ich das Material für die negative Form füllen kann. Hier Gips.

Nach dem aushärten befreie ich den Gips von dem Kunstoffschaum, diese Form ist dann verloren!
Meine Erfahrung: Je flüssiger der Gips, desto mehr Luftblasen bilden sich, wie in diesem Fall (Form ist mißlungen - ich mach trotzdem weiter).


Mit einem Messer schneide ich einen Eingusskanal und zwei Kanäle für die Entlüftung.




DAS TROCKNEN
Das kristallin gebundene Wasser muss aus dem Gips heraus. Hierzu ist eine relativ hohe Temperatur erforderlich.
Ich verwende ein Heissluftgebläse und eine Blechkiste wie auf dem Foto zu sehen.

Ich lasse das Gebläse mehrere Stunden auf Stufe 1 laufen und hoffe, dass der Gips keine Risse bekommt. Nach dem Trocknen ist der Gips merklich leichter.

Nun werden die beiden Hälften zusammengeleimt (Holzleim) und zur Sicherheit mit Alumimiumfolie (und Klebekrepp) umwickelt. Und ab in den "Sandkasten":





DAS SCHMELZEN
Zum Schmelzen kleinerer Mengen von Aluminium verwende ich eine alte Telefonglocke an Schweissdraht und zwei bis drei Lötlampen. In wenigen Minuten ist das Aluminium geschmolzen. Die sich bildende Oxidschicht bleibt später beim Aussgiessen im Tiegel.

Für größere Mengen verwende ich einen zerlegten Thermobecher (ergibt zwei Gefäße, Aussen- und Innenteil).

ACHTUNG: Immer auf Nummer sicher, nichts Brennbares im Umkreis, Feuerlöscher in der Nähe, Vorsicht mit den Kuststoffgehäusen der Brenner, nur sauberes (kein Lack) Aluminium schmelzen, nicht versehentlich Magnesium schmelzen, usw., usw...
Arbeiten nur im Freien durchführen!



DER GUSS
Ist das Metall flüssig wird zügig gegossen. Der Weg zur Form soll nicht zu weit entfernt sein. Sobald das flüssige Metall eingegossen ist, schlage ich den Kasten mit der Form leicht auf den Boden. Auf diese Weise verteilt sich das Metall besser (vorausgesetzt es ist noch flüssig genug).

Das Ergebnis zeigt, dass das Schlagen nicht mehr viel Nutzen gebracht hat. Das Metall war bereits zu kalt. Für ein so kleines Teil hätte ich die Form erwärmen müssen (das funktioniert auch mit dem Leim - stinkt einen Moment). Ein Entlüftungskanal unten in der Form wäre auch noch sinnvoll gewesen.




FAZIT
Schwierigkeiten: Gips blasenfrei anrühren, Gips trocknen ohne Risse. Der Nachteil dieses Verfahrens ist, dass beim Misslingen alle beiden Formen neu hergestellt werden müssen, nichts ist wiederverwendbar. Leider ist es mir nie gelungen, den Gips wirklich wasserfrei zu bekommen. Es steigen immer kleine Bläschen auf, die das Ergebnis "versauen". Gipssorten für den Aluguss sind für einen normalen Menschen nicht erhältlich und haben zudem Trocknungsvorschriften, die nur ein computergesteuerter Trocknungsofen erfüllen kann.

An diesem Beispiel ist der rechte Teil des Gussstückes der obere Teil der Form gewesen. Die aufsteigenden Blasen machen sich im Gussergebnis deutlich bemerkbar.

Den Ständer meiner Dampfmasachine habe ich nach obigen Verfahren hergestellt. Statt dem Gips kam jedoch Karminmörtel mit "verschärfter" Trocknungsphase zum Einsatz.


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