PK Objektiv Letzte Aktualisierung: 28.03.2015 (erstellt 06.03.2006)


Umbau eines manuellen PK-Objektivs (ALLE ANGABEN OHNE GEWÄHR)

Eine moderne Kamera kann nur so "intelligent" sein, wie das Objektiv seine optischen Parameter preisgibt. Hierzu sind elektrische Kontakte nötig, die entsprechend beschaltet, der Kamera die möglichen Blendeneinstellungen vermitteln. In der folgenden Bastelei erweitere ich ein altes manuelles 1:2,8/24mm Hanimex Objektiv mit Pentax-K Bajonett um die nötigen Kontakte. Das Ziel ist es, die Kamera in die Lage zu versetzten die Blendenautomatik für das Objektiv zu aktivieren.

Meiner digitalen Kamera von Pentax fehlt am Bajonett ein Hebel, mit dem noch bei meinen analogen Varianten die aktuelle Blendenstellung abgegriffen werden konnte. Ein Grund mehr für einen Umbau...




Kontaktbelegung
Zunächst ist an vorhandenen automatischen Objektiven Kontaktbelegung zu ermitteln. Dies habe ich vor einigen Jahren schon einmal getan. Durch weitere Informationen aus dem Internet konnte ich die folgende Beschaltung noch ergänzen:


A Kontakt A wird bei der kleinsten Blende (Stellung Automatik; f16,f22,usw.) mit dem Gehäuse/Masse verbunden (die Blendenautomatik funktioniert nur bei kleinster Blendeneinstellung). Der Kontakt ist leicht erhaben (ca.0,2mm) und muss mit Federdruck hineingedrückt werden können.

k1 k2 Diese Kontakte geben die kleinste Blende an.
Kleinste
Blende
Kontakt k1Kontakt k2
16isoliertisoliert
22MasseMasse
32Masseisoliert
45isoliertMasse


g1 g2 g3 Diese Kontakte geben die größtmögliche Blende an.
16 22 32 45 Kontakt g3Kontakt g2Kontakt g1
2,8 4,0 5,6 8,0 isoliertisoliertisoliert
2,5 3,5 4,5 6,7 isoliertisoliertMasse
2,0 2,8 4,0 5,6 isoliertMasseisoliert
1,7 2,5 3,5 4,5 isoliertMasseMasse
1,4 2,0 2,8 4,0 Masseisoliertisoliert
1,2 1,7 2,5 3,5 MasseisoliertMasse
- 1,4 2,0 2,8 MasseMasseisoliert
- 1,2 1,7 2,5 MasseMasseMasse

Ist die größte Blende an einem Objektiv von der Brennweite (Zoom) abhängig, so ist es ggf. erforderlich die Kontakte innerhalb des Objektivs zu schalten (Mikroschalter). Derartiges habe ich noch nicht ausprobiert.Für meine Festbrennweite ergeben sich nach obigen Tabellen fünf isolierte Kontakte.
Der digitale Kontakt ist bei moderneren Objektiven vorhanden. Leider ist mir das Protokoll und die Art der übertragenen Informationen unbekannt. Sicherlich wird die eingestellte Brennweite und möglicherweise auch der Blendenbereich übertragen. Die obige Beschaltung ist nun auch schon älteren Datums.




Lage der Kontakte
An einem vorhandenen Objektiv mußte ich zunächst die Lage der Kontakte ermitteln (im Teilapparat auf der Fräsmaschine).






Umbau

Abschrauben des Bajonetts und entfernen des Blendenrings (Achtung kleine Kugel).


Zentrierbohren (1,4mm) und bohren (2,0mm).
Das Material ist Messing.


Zurück am Objektiv werden die Löcher mit der Heißklebepistole gefüllt und nach dem Erkalten der überflüssige Kunststoff nit einem scharfen Messer glatt und plan abgeschnitten.

Auf der Suche nach einer passenden Feder für den A-Kontakt, bin ich in einem kleinen Schalter fündig geworden. Es ist eine Druckfeder mit einem Durchmesser von 1,2mm.



Bohren des Loches für die Feder (ca. 5mm tief).


Für den A-Kontakt wird eine kleine Kugel (aus einem Kugellager) mit einem Durchmesser von 2,5mm verwendet. Das Loch wird für den A-Kontakt mit einem Zentrierbohrer ein kurzes Stück aufgebohrt. Die Kugel soll ca. 0,2mm an der Oberfläche herausschauen und nicht durchfallen.


An der Bohrung für die Feder wird noch ein wenig Material weggenommen, so dass die Kugel genügend Spiel zum hineindrücken hat.

Der Federdruck soll am Ende die Kugel nur ganz leicht hochdrücken, so dass die Kontakte an der Kamera beim Ansetzen des Objektivs nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.




Fertig

Wer nicht die Möglichkeit hat in seiner Werkstatt auf mind. zehntel Millimeter genau zu arbeiten, sollte von derartigen Arbeiten Abstand nehmen.

Leider mußte ich feststellen, dass das Objektiv eine Trübung in der Optik hat (Pilzbefall ??). Ich werde nun die Linsen zum Reinigen freilegen müssen. Fortsetzung folgt also...




Dumm gelaufen

Wie so ein Objektiv zu zerlegen ist, ist eine gute Knobelaufgabe. Das Freilegen der Linsen erforderte zudem eigens angefertigte Bleche, mit dessen Hilfe die ringförmigen Schrauben um die Linsen herum zu lösen waren. Das Schwierigste jedoch war das staubfreie Zusammensetzen des Linsenpaketes.
Trotzdem, alles für die Katz - eine Linse ist leicht matt. Nunja, jetzt habe ich ein aufgemotztes Weitwinkel mit integriertem Nebelfilter ...

Hier ein markantes Beispiel für Pilzbefall an einem Sigma 18-50mm Objektiv. Der Befall ist innerhalb des in Kunststoff versiegelten Linsenpaketes - wie sind die Pilze da nur hinein gekommen? Separieren konnte ich die Linsen nur über die Zerstörung der Kunststoffumhüllung. Der Pilz war mit einem Fingerwisch entfernbar.



Ein weiteres Projekt aus dem Bereich der Fotografie:
Filmkopiereinrichtung


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