Eine moderne Kamera kann nur so "intelligent" sein, wie das Objektiv seine optischen Parameter preisgibt.
Hierzu sind elektrische Kontakte nötig, die entsprechend beschaltet, der Kamera die möglichen Blendeneinstellungen
vermitteln. In der folgenden Bastelei erweitere ich ein altes manuelles 1:2,8/24mm Hanimex Objektiv mit Pentax-K
Bajonett um die nötigen Kontakte. Das Ziel ist es, die Kamera in die Lage zu versetzten die Blendenautomatik
für das Objektiv zu aktivieren.
Meiner digitalen Kamera von Pentax fehlt am Bajonett ein Hebel, mit dem noch bei meinen analogen
Varianten die aktuelle Blendenstellung abgegriffen werden konnte. Ein Grund mehr für einen Umbau...
Kontaktbelegung |
A
Kontakt A wird bei der kleinsten Blende (Stellung Automatik; f16,f22,usw.) mit dem Gehäuse/Masse verbunden (die
Blendenautomatik funktioniert nur bei kleinster Blendeneinstellung). Der Kontakt ist leicht erhaben (ca.0,2mm)
und muss mit Federdruck hineingedrückt werden können.
k1 k2
Diese Kontakte geben die kleinste Blende an.
Kleinste Blende | Kontakt k1 | Kontakt k2 |
---|---|---|
16 | isoliert | isoliert |
22 | Masse | Masse |
32 | Masse | isoliert |
45 | isoliert | Masse |
16 | 22 | 32 | 45 | Kontakt g3 | Kontakt g2 | Kontakt g1 |
---|---|---|---|---|---|---|
2,8 | 4,0 | 5,6 | 8,0 | isoliert | isoliert | isoliert |
2,5 | 3,5 | 4,5 | 6,7 | isoliert | isoliert | Masse |
2,0 | 2,8 | 4,0 | 5,6 | isoliert | Masse | isoliert |
1,7 | 2,5 | 3,5 | 4,5 | isoliert | Masse | Masse |
1,4 | 2,0 | 2,8 | 4,0 | Masse | isoliert | isoliert |
1,2 | 1,7 | 2,5 | 3,5 | Masse | isoliert | Masse |
- | 1,4 | 2,0 | 2,8 | Masse | Masse | isoliert |
- | 1,2 | 1,7 | 2,5 | Masse | Masse | Masse |
Lage der Kontakte |
Umbau |
Abschrauben des Bajonetts und entfernen des Blendenrings (Achtung kleine Kugel).
Zentrierbohren (1,4mm) und bohren (2,0mm).
Das Material ist Messing.
Zurück am Objektiv werden die Löcher mit der Heißklebepistole gefüllt und nach dem Erkalten
der überflüssige Kunststoff nit einem scharfen Messer glatt und plan abgeschnitten.
Auf der Suche nach einer passenden Feder für den A-Kontakt, bin ich in einem kleinen Schalter fündig geworden.
Es ist eine Druckfeder mit einem Durchmesser von 1,2mm.
Bohren des Loches für die Feder (ca. 5mm tief).
Für den A-Kontakt wird eine kleine Kugel (aus einem Kugellager) mit einem Durchmesser von 2,5mm verwendet.
Das Loch wird für den A-Kontakt mit einem Zentrierbohrer ein kurzes Stück aufgebohrt. Die Kugel
soll ca. 0,2mm an der Oberfläche herausschauen und nicht durchfallen.
An der Bohrung für die Feder wird noch ein wenig Material weggenommen, so dass die Kugel genügend Spiel
zum hineindrücken hat.
Der Federdruck soll am Ende die Kugel nur ganz leicht hochdrücken, so dass die Kontakte an der Kamera
beim Ansetzen des Objektivs nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.
Fertig |
Wer nicht die Möglichkeit hat in seiner Werkstatt auf mind. zehntel Millimeter genau zu arbeiten, sollte von
derartigen Arbeiten Abstand nehmen.
Leider mußte ich feststellen, dass das Objektiv eine Trübung in der Optik hat (Pilzbefall ??).
Ich werde nun die Linsen zum Reinigen freilegen müssen. Fortsetzung folgt also...
Dumm gelaufen |
Wie so ein Objektiv zu zerlegen ist, ist eine gute Knobelaufgabe.
Das Freilegen der Linsen erforderte zudem eigens angefertigte Bleche, mit dessen Hilfe die ringförmigen Schrauben
um die Linsen herum zu lösen waren. Das Schwierigste jedoch war das staubfreie Zusammensetzen des Linsenpaketes.
Trotzdem, alles für die Katz - eine Linse ist leicht matt. Nunja, jetzt habe ich ein aufgemotztes Weitwinkel mit
integriertem Nebelfilter ...
Hier ein markantes Beispiel für Pilzbefall an einem Sigma 18-50mm Objektiv. Der Befall ist innerhalb des in Kunststoff versiegelten Linsenpaketes - wie sind die Pilze da nur hinein gekommen?
Separieren konnte ich die Linsen nur über die Zerstörung der Kunststoffumhüllung. Der Pilz war mit einem Fingerwisch entfernbar.
Ein weiteres Projekt aus dem Bereich der Fotografie:
Filmkopiereinrichtung